Schlägel

Schlägel
1. Schlegel und Weg sollen den Förster wecken. Graf, 363, 426.
Das Wegholen von Holz aus fremdem Forst ward, wenn es unter Anwendung der Axt geschah, als kein Diebstahl betrachtet (s. ⇨ Hauen 8, und ⇨ AxtNachtr.); das Fahren mit dem Wagen sollte die Förster zu zeitigem Einschreiten wecken. Hatte der Mann das Holz aufgeladen und aus der Waldmarkung gebracht, oder, nach andern Weisthümern, war das Rad dreimal umgegangen, oder, nach andern, waren die Hinterräder der Holzfuhre zu stehen gekommen, wo die Vorderräder gestanden hatten; so konnte er hinterdrein den Mann nicht mehr pfänden. Kam aber der Förster noch dazu, als der Mann mit dem beladenen Wagen wegfuhr, so konnte er dem Wagen nachgehen, seine rechte Hand unter den Gürtel stossen und mit der linken beständig Holz vom Wagen ziehen, bis er in des Mannes Hof kommt; folgt er ihm aber in den Hof nach, und der Mann kehrt sich um und schlägt ihn, so soll darob weder Gericht noch Rath ergehen. (Grimm, Weisth., I, 414, 431 u. 716.)
2. Was taugt der Schlägel ohne Stiel, so man Blöcher spalten will.Simrock, 9060.
3. Wenn's keinen Schlägel gibt, so gibt's vielleicht einen Stiel.
Lat.: Aptetur reliquo, qui non est aptus in uno. (Sutor, 114.)
*4. A wird a mohl uffa Schlägel sch--.Robinson, 360.
*5. Den Schlegel weyt werffen.Agricola II, 135; Egenolff, 35a.
»Also, das man jn schwärlich kan widerfinden, ist waidelich liegen, ins feld hinein, das man nicht waiss wa hinauss.«
*6. Er hat den Schlägel zu weit geworfen.
Bei Sutor (480) für die lateinische Redensart: Haeret in vado, unter Beifügung der sinnverwandten deutschen: Er steckt, kon nit mehr weck. Er steht auf eim Fuss.
*7. Er kann den Schlägel nicht finden.
Mhd.: Genuoge hânt des einen site und sprechent sus, swer irre rite, daz der den slegel fünde. (Parzival.) (Zingerle, 133.)
*8. Me muess em's mit Schlegel und Wegge1 ybleue. (Solothurn.) – Schild, 91, 380.
1) Keil, um das Holz zu spalten. – Wenn man jemand etwas Geistiges mit Gewalt beibringen muss.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • Schlägel [1] — Schlägel (Fäustel), Arbeitswerkzeug der Bergleute, ein auf beiden Seiten des starken Stiels (Helm) gleichgestalteter, flach gebogener Hammer aus Eisen mit verstählten Endflächen (Bahnen) oder aus Gußstahl, dient zur Arbeit mit dem Eisen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schlägel — Schlägel, ein eiserner, 12–14 cm langer und 4,5 cm im Quadrat starker Hammer mit hölzernem Griff, der zum Treiben aller Meißelarten für harte Gesteine dient, während der hölzerne Schlägel, auch Klöpfel genannt, zum Treiben der Meißel bei… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Schlägel — Schlägel, hölzerner Hammer mit zylindrischem oder prismatischem Kopf; auch s.v.w. Fäustel (s. Gezähe [Abb. 685 e]). – Schlägel und Eisen, ein mit einem Bergeisen (Spitzhammer) kreuzweis gelegtes Fäustel, zunächst das Symbol des Bergbaues, dann… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schlägel [1] — Schlägel, 1) Werkzeug zum Schlagen; 2) Handschlägel), mit einer Hand geführtes, weißbuchenes Stück Holz, mit kurzem Stiele, mit welchem man auf Meißel, Stemmeisen etc. schlägt; der Böttcher treibt mit demselben die Reise an ein Gefäß; 3)… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schlägel [2] — Schlägel, Kloster, s. Schlägl …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schlägel [2] — Schlägel, s. Botschaftsstab …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schlägel — Schlägel,der:⇨Hammer(1) SchlägelHammer …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Schlägel — Der Schlägel, auch Schlegel, ist ein Gerät oder Werkzeug zum Schlagen. Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft 2 Werkzeuge 3 Weitere Begriffsverwendung 4 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Schlägel — Schlä|gel1 〈m. 5; Bgb.〉 Hammer des Bergmannes ● Schlägel und Eisen Schlä|gel2 〈m. 5〉 Werkzeug zum Schlagen (TrommelSchlägel), Klöppel [<ahd. slegil „Werkzeug zum Schlagen, Keule, Hammer“; → schlagen] * * * Schlä|gel …   Universal-Lexikon

  • Schlägel — schlagen: Das gemeingerm. Verb lautet mhd. slahen, slā‹he›n, ahd., got. slahan, engl. to slay »erschlagen«, schwed. slå. Das Nhd. hat den Stammauslaut des Präteritums (mhd. sluoc, geslagen) verallgemeinert, doch erinnern die alten Ableitungen ↑… …   Das Herkunftswörterbuch

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